Jedenfalls gab es unter uns Obristen einige, die dafür plädierten, den Vormarsch auf dem Westufer des cuitos einfach fortzusetzen, um cuito cuanevale vom Westen her anzugreifen, d.h. in den Rücken des feindes zugelangen. Dadurch würde das vorgeschobene Logistikzentrum des Gegners und, vielleicht noch wichtiger, auch die einzige Brücke erobert werden.
Die südafrikanische Brigade wäre dann genau auf der Versorgungs-
und Rückzugslinie des Gegners platziert, und dieser wäre von seinem Nachschub abgeschnitten.
Die Brigaden selbst waren ja schon allein durch das 32. Bataillon am Lomba aufgehalten worden. Doch sie konnten dauerhaft dort verharren, solange der Nachschub floss oder sie sich auf cuito cuanevale zurückziehen konnten. Würden wir cuito cuanevale nehmen, wären sie auf der falschen flussseite
ohne Nachschub gestrandet, würde bald kein fahrzeug mehr fahren können, und die Truppe, ohne dass wir einen Schuss abfeuerten, würde liegen bleiben. Was nützt ein Panzer ohne Treibstoff? Er wird zur metallenen hülle, dessen Besatzung sich bei einem Ausbruch zu fuß einer Umgebung voller UNITAKämpfer aussetzen müsste, die ihnen mit Begeisterung, v.a. den
Kubanern, die Kehlen durchschneiden würden. So hätten fünf Brigaden restlos vernichtet werden können.
Bookmarks